Kommt die Inflation? Mit einer Teuerungsrate von 2,4 Prozent im Januar liegt immerhin ein Zweijahreshoch vor. 2.4 Prozent liegen zwar noch immer Nähe des erklärten Inflationszieles Ziel der EZB.
Ob es dabei bleibt, ist allerdings fraglich. Mit Konjunkturprogramme gegen die Rezession und zur Rettung von Finanzinstituten sind weltweit riesige Geldmengen durch die Zentralbanken in den Markt gepumpt worden. Der Tritt auf die Bremse scheint schwerer zu fallen, da niemand selber den Abschwung einleiten will. In den USA scheint die Medizin auf dem Arbeitsmarkt noch nicht einmal zu wirken. Kein Wunder, daß etwa der Chefökonom der Deutschen Bank, Mayer, laut Wirtschaftswoche 04/2011 bereits in mittelfristiger Perspektive von Teuerungsraten um die 5 Prozent ausgeht. Auch die EZB- Verantwortlichen sprechen das Thema inzwischen offen an (vgl. Furcht vor der Inflation).
Kommt die Inflation tatsächlich in diesem Ausmaß, führt dies die EU in die nächste Zerreißprobe. Hält die EZB an ihrem Inflationsziel fest, müßte sie entsprechend die Zinsen erhöhen. Das wäre gut für Deutschland, aber schlecht für klamme Länder wie Griechenland, Portugal, Irland und Spanien. Denn für die würde es eine Verteuerung der Kredite bedeuten. Auch große Banken sind noch abhängig vom „billigen“ Geld.
Ob die EZB unter diesen Umständen dem politischen Druck standhält, steht in den Sternen. Aber selbst wenn das gelänge, wären Länder wie Deutschland noch nicht vom Problem der Inflation befreit. Denn wenn Deutschland wieder für die Problemländer und für die Banken einstehen muß, ist die Inflation durch die Hintertür als Steuererhöhung ganz schnell wieder da. Real bedeutet das für die Deutschen Wohlstandsverluste und herbe Verluste in der privaten Altersvorsorge. Denn ist ist, nicht ganz unbeeinflußt von staatlichen Vorgaben (man denke an Lebens- und Rentenversicherungen), oft arg anleihelastig.
Die gemeinsame Währung hat weiter viel Potential – als Verursacher von Problemen und Streit in Europa. Die angebliche Idee der Europapolitiker, die Integration über die gemeinsame Währung erreichen zu wollen, erweist sich als gefährlicher Größenwahn.