De Maizière in der Mitteldeutschen Zeitung (Hervorhebung durch europadernationen):
Als Innenminister sehe ich mit Sorge, dass sich in Teilen der Bevölkerung eine skeptische Haltung gegenüber der Europäischen Union entwickelt. Dabei ist ein so hohes Maß an Fördermitteln aus der EU in die ostdeutschen Länder geflossen, dass Europa-Pessimismus nicht gerechtfertigt ist. Für Baden-Württemberg, das von seiner geographischen Lage im Herzen Europas enorm profitiert, gilt aus anderen Gründen ähnliches. Europa ist unsere Zukunft. In den großen Fragen brauchen wir daher eher mehr denn weniger Europa. Zu den kleinen Fragen brauchen wir dagegen eher weniger Europa.
Der Hinweis auf Födermittel der EU ist manipulativ. Deutschland ist mit Abstand größter Nettozahler der EU. Das heißt, Deutschland zahlt weitaus mehr in die EU ein als es zurückerhält. Das ist schon so in „normalen“ Zeiten, ohne die Berücksichtigung von Griechenland- Rettungspaketen u.ä. Würde es geringere EU- Zahlungen geben, könnte Deutschland also mehr Fördermittel für eigene Zwecke verwenden.
Wenn ein Dieb Herrn De Maizière bei einem Überfall 100 Euro entwenden würde und ihm ihm 20 Euro für die Heimfahrt im Taxi zurückgeben würde, würde der Innenminister den Dieb kaum als Wohltäter bezeichnen. Im Falle der EU werden die Fakten offenbar anders gesehen.
Um es mit anderen Worten zu sagen:
Die europäische Integration war immer von der Langmut deutscher Steuerzahler abhängig. Deutschland leistete seit 1956 in jedem Jahr die grössten Nettobeiträge an das EU-Budget. Es hat in die regionalen und landwirtschaftlichen Fonds der Europäischen Union, in den Kohäsions- und den Strukturfonds bisher mehr Geld einbezahlt, als von ihm in Versailles an Reparaturzahlungen je gefordert wurde. Warum nehmen die Deutschen das hin?
Daniel Hannan in der WELTWOCHE 10/09 (zitiert nach Fakten – Fiktionen)
Nun heißt es oft, die Vorteile der EU seien so groß, daß wir die hohen Nettobeiträge in Kauf nehmen müßten. Ist das wirklich so ? Die EFTA zeigt, daß Freihandel in Europa auch ohne Umverteilungs- und Transferunion möglich ist. Wenn die EU zunehmend zu einer Umverteilunsmaschinerie zum deutschen Nachteil entwickelt, dann ist das nicht das Ergebnis einer Naturgewalt sondern eine Entwicklung, die von „deutschen“ Politikern, insbesondere mit CDU/CSU- Parteibuch, nachhaltig gefördert worden ist.